Drei Reichsbahn-Brücken bei Mariensiel
Aufnahmen vom 21.06.2013
Westlich von Mariensiel befinden sich über die Maade (Verbindungsarm zum Ems-Jade-Kanal) und über den Ems-Jade-Kanal führend noch immer die Brücken der projektierten Bahntrasse zum nie vollendeten neuen Güterbahnhof in Wilhelmshaven im Bereich der heutigen Güterstraße. Der Restpostenmarkt "Zimmermann" befindet sich im Gebäude, das damals Teil des Bahnhofes werden sollte. Der neue, nie gebaute Personenbahnhof sollte in Schaar entstehen. Diese Neubauvorhaben sollten aus Luftschutzgründen vor der Stadt angelegt werden. Lediglich ein Gleis für Güterwaggons wurde bis zur Güterbahnhofsbaustelle realisiert. Die Brücke über der Maade ist betoniert und daher intakt geblieben. Die Brücke über den Ems-Jade-Kanal wurde an der Ostseite mit einer Stahlüberführung für das einzelne Gleis, das realisiert wurde, bestückt. Diese Überführung wurde nach dem Krieg durch die Engländer demontiert. Gab es im Bereich der Bahntrasse Luftschutzanlagen (eventuell Splitterschutzzellen)?
Bahn-Brücke Ems-Jade-Kanal:
Interessant ist, dass die Bahn nach dem Krieg die unvollendete Trasse (explizit die Brückenbauten) "geerbt" hat und diese noch immer in deren Zuständigkeit fallen...
Weiteres massives Bauwerk der Bahnstrecke, unweit südlich der Brücke (Bahn-Unterführung):
In diesem Bereich wie auch an den anderen Streckenabschnitten der Trasse befand sich im Krieg bereits der fast komplette Bahndamm. Die Unterführung diente Bauern, um ihre Felder zu erreichen. Der Damm wurde dann später in diesem Gebiet wieder großteilig abgetragen. Heute erinnert nördlich und südlich des Objektes lediglich eine leichte Erderhöhung daran und das ehemalige Reichsbahnbauwerk steht nun ungeböscht zwischen den Wiesen und Weiden.
Bahn-Brücke Maade (Verbindungsarm):
Der mit Sand aufgeschüttete Bahndamm war vom Bahnhof Sande bis fast zum Bereich Heuweg in der Ebkeriege bereits fast vollständig vorhanden und wurde nach dem Krieg wieder großteilig entfernt. Die Bauarbeiten an den Brücken fanden von 1941 bis 1944 statt.
Genau hier überquerte die Trasse die Straße Ebkeriege. Noch heute ist der Wall / Damm an einigen Stellen zu erkennen. Zudem befindet sich an der Überquerung das Fundament eines höchstwahrscheinlich bereits vollendeten ehemaligen kleinen Wärterhäuschens für den geplanten, nie reell genutzten dortigen Bahnübergang. Nach dem Krieg wurde das Bauwerk abgetragen und das Fundament lange Zeit als Viehtränke genutzt.
Juli 2017: Im Bereich der ehemals geplanten Trasse nördlich vom Bahnhof Sande - über die Straße von und nach Mariensiel hinweg nach Nordosten - finden auf dem im Krieg bereits teilweise realisierten Bahndamm nun im Sommer 2017 umfangreiche Rodungs- und Planierungsarbeiten statt.
Die Dammrodung hängt mit dem Bahnstreckenausbau Sande / Varel und explizit einer nordöstlichen Ortsumgehung von Sande für die projektierte Bahnstrecke zum Jade-Weser-Port zusammen. Hiermit wird dann die bereits 1941 geplante Strecke in baldiger Zeit teilweise reell genutzt werden...
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