Unterstellbunker (Bordwaffen-Justieranlage) südlich Jackstede (zum Einsatzhafen Wittmundhafen)

Wohl bombensichere Wartung und Unterbringung von bis zu 2 Flugzeugen in einem ausladend dimensionierten Bunker nördlich von Wittmundhafen. Explizit besaß das Objekt den Zweck einer Bordwaffen-Justieranlage. Man kann sich dies wie einen überdimensionalen Schießstand vorstellen, daher auch die enorme Massivbauweise. Ein Ausweichplatz für Flugzeuge in der für den Justierstand ausgehobenen Schneise zwischen einem langen Splitterschutzdoppelwall westlich angrenzend an den Bunker (im Falle einer Bombardierung des Einsatzhafens Wittmundhafen) wurde angelegt. Dieser Graben zwischen den Wällen diente jedoch hauptsächlich für die Bordwaffentests. Noch heute ist der Halbkreis der ehemaligen betonierten Hauptzuwegung vom Fliegerhorst zum hier anliegenden Munitionslager aus der Luft zu sehen... Ein zweiter Bunker für Justierzwecke befand sich südlich des Einsatzhafens. Davon scheint jedoch nichts mehr vorhanden zu sein. Weder Wälle noch Reste des Bunkerkörpers.

Nach dem Krieg schnell demilitarisiert liegen die diversen Betontrümmer der unbewehrten Anlage noch heute eindrucksvoll mitten im Wald. Das Gelände ist in Privateigentum und darf nur mit Genehmigung betreten werden.

Wachgebäude bei der ehemaligen Zufahrt zur Anlage (Munitionslagerstätten und Justieranlage):

2016

An der Rückseite Stahlblenden und ein Vorbau, eventuell ein ehemaliger Splitterschutzeingang / Notausstieg.

2019

In den Aussparungen waren Holzquader eingelassen, die als Halterungen ("Vorform des Dübels") für an die Frontwand gesetzte Holzplatten als Puffer für die Waffentests dienten.

Einer von zwei fast gleich großen runden Wassertrichtern westlich der Anlage mitten im Wald. Jedoch selbst in vegetationsarmer Periode ganz schlecht einzusehen. Gruben ausgekofferter Tanks? Die Sache sieht eigentlich nicht natürlich aus...

- Eventuell wurde aber genau hierhin Munition für die Waffentests gelagert, die dann nach dem Krieg oder noch kurz vor Kriegsende systematisch gesprengt wurde. Daher die beiden Wassertrichter - dann Krater? In diesem Gebiet gab es südlich der Trichter mehrere Munitionslagerstätten.

 

- Südlich des Trümmergebietes befindet sich ein kleiner "See", der auch schon im Krieg existierte. Er stammt vom Aushub der anliegenden Erdwälle. An dessen Nordwestufer liegen drei gestapelte Betonträger, die eventuell im Krieg von dort stationierten Soldaten in deren Freizeit als Bestandteil einer Art "Erholungsbank" dorthin gesetzt wurden.

2016

Im Gelände vom Flugzeugwerk Lemwerder befand sich eine ähnliche Anlage.

In Oldenburg auf dem ehemaligen Fliegerhorst befinden sich noch heute zwei intakte(!) Anlagen für den gleichen Zweck. Die größere von beiden kommt Wittmundhafen von der Bauart her nahe:

Copyright beide folgenden Fotos: Herr Jan Ellerbrock

2011

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